Skulpturen und Fries von Tremalo II (Text)

Nachdem ich mich zuvor malerisch mit den in Holz geschnitzten Flachreliefs in der bretonischen Kapelle von Trémalo auseinandergesetzt hatte, die zum „Fries von Trémalo I“ führten, reizte es mich, einzelne Motive in die Dreidimensionalität zurückzuführen.

Die Figuren „Pianissimo“ und „Zwillinge I und II“ fertigte ich beispielsweise in Papier maché, „Hiob“ und „Mordstrumm Wei“ in Ton. Anschließend ließ ich sie in Bronze gießen.

Die große Skulptur des „Zeitgenossen“ besteht aus gestärker und miteinander verknoteter Leinwandstücke, im Inneren gehalten durch Maschendraht. Das Motiv der Großohrigen, wie es auch schon im ersten Fries zu finden ist, habe ich nicht nur in der bretonischen Kapelle entdeckt. Es geht zurück auf  Darstellungen der Panotier, z.B.bei der Kathedrale von Vézelay in Frankreich.

In dem „Fries von Trémalo II“ finden sich die Skulpturen, abfotografiert und auf hellen Nesselstoff gedruckt, in neuen Konstellationen wieder, sie treten in einen Dialog miteinander. Die Acrylmalerei verbindet die aufgedruckten Figuren und schafft situative Zusammenhänge. Geschichten werden erzählt. Assoziationen an ein Bad im Toten Meer oder an ein Versteckspiel im Maisfeld werden geweckt …

Die Fotomalerei erlaubt einen freien Umgang mit den Abbildungen der eigenen Skulpturen: Durch die Trennung der „Zwillinge I“ zu einzelnen Figuren vor dem Druck auf den Nesselstoff und Übermalen der Ohren von „Pianissimo“ entsteht eine Steinreihe, ähnlich wie bei den  Alignements von Carnac.