Farblandschaften rhythmisiert

Ungewöhnliche Farbgebung, reduzierte Formen und die Abwesenheit der menschlichen Gestalt: Der aus Siegen stammende Künstler Gereon Heil zeigt ein ungewöhnliches Landschafts- und Menschenbild in der Ausstellung „Archaisch tektonische Farblandschaft“.

Gereon Heil malt keine „konkreten Landschaften“, wie er sagt, sondern er reduziert seine durchaus sehr konkreten Erinnerungen an bretonische Landschaften, an die der Vendée oder aus Burgund auf strukturelle, die Landschhaft formende Grundformen wie Kreis, Halbkreis, Rechteck, Pyramide, Senkrechte oder Waagerechte.

„Handlung“, Manifestationen menschlicher Aktivitäten oder natürlicher Veränderung finden auf dem Bild nicht statt, dafür aber im Kopf des Betrachters. Er wird nämlich durch die „neue“ Draufsicht und das Spiel mit dem Wechsel des Standpunktes mitten im Bild auf die Tatsache aufmerksam gemacht, dass er sich einem „Konstrukt“ gegenübersieht, das zum Schauen auffordert und zum Eintauchen in eigene Wahrnehmungswelten. Der am oberen Bildrand ganz diskret angesiedelte Horizont lenkt den Blick aus der Ferne in das Bild zurück.

Dr. Gunhild Müller-Zimmermann, Siegener Zeitung, 29.03.2007